67. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie und Lymphologie

WISSEN VERBINDET

24. – 27. September 2025

Salzburg Congress, Österreich

Workshops

Finden Sie hier detailliertere Beschreibungen der angebotenen Workshops im Rahmen der Jahrestagung 2025.

Donnerstag, 25.09.2025

09.00 – 10:30 Uhr 

Lipödem – Bewegungstherapie als Säule Schmerztherapie und Ernährung

K. Wagner, Winsen a. Aller; A. Duncker, Herzogenaurach

Auch beim Lipödem wird die KPE als Therapieform angewendet. Genau wie bei den Lymphödempatienten haben wir hier die fest verankerte Säule der Bewegungstherapie. Hinzu kommt teilweise noch der wichtige Aspekt der Adipositaserkrankung. Somit spielt die Ernährung ebenfalls hier eine bedeutende Rolle.
Die Kombination von Bewegung an „Land“ bzw. im Wasser und eine antientzündliche Ernährung ist sinnvoll. Der Workshop beinhaltet Altherrgebrachtes bis hin zu neuen Erkenntnissen. Zusätzlich werden wir einen kleinen Abstecher in den Bereich der Lymphentstauung bzw. Entstauungsgymnastik machen, um bei Kombination von Lip- und Lympödemen noch effektiver therapieren zu können.

Die wichtigsten Ziele: Schmerzreduktion, Gewichtsreduktion, Ödemreduzierung

11.00 – 12:30 Uhr 

Besonderheiten bei der Therapie sekundären Kopf-Lymphödem

T. Künzel, Aschaffenburg;  N. Wadie, Hanau

Hinweis: auf Wunsch von Jahrestagungsteilnehmern wird dieser WS in englischer Sprache gehalten:
Die Zahl sekundärer Kopf-LÖ nimmt in den ambulanten Praxen zu. Die Patienten überleben ihren „Krebs“ im HNO-Bereich. Als Folge der onkologischen Therapie bleibt nicht selten ein Kopf-LÖ. Welche Befunde und Symtome beinhalten des Kopf-LÖ? Wie sind die Behandlungsaufbauten der MLD in Bezug auf die Operation und die Radiatio? Was war noch einmal Mundinnendrainage? Wie kann der Patient Kompression in seinen Alltag integrieren? Wie managen Betroffene ihr Kopf-LÖ? Welche Informationen benötigen sie dafür? Diese und weitere Fragen sollen bei diesem WS angesprochen werden.

15.00 – 16:30 Uhr 

Optimierungseffekte in der MLD/KPE durch funktionell elastisches Taping – eine Live-Demo 

P. Gerstlauer, Bad Waldsee

Bei der KPE von Lymphödempatient*innen finden sich häufig Kombinationsformen in Verbindung mit orthopädischen, neurologischen und funktionellen Erkrankungen. Hier ist das funktionell elastische Taping ein vielversprechender Ansatz, um sowohl die Effizienz der Manuellen Lymphdrainage zu erhöhen als auch die anderen Problemstellungen therapeutisch anzugehen. Im Fokus des Workshops steht eine zielgerichtete Tape-Anlage welche situationsspezifisch, befundorientiert und patientenzentriert im Rahmen der KPE-Anwendung findet. Workshop bedeutet für mich nicht nur eine theoretische Herangehensweise an die Problemstellungen, sondern die konkrete Anwendung am Patienten. Workshopteilnehmer sind eingeladen Problemstellungen von Patienten mitzubringen und Lösungsansätze zu diskutieren.

17.00 – 18:30 Uhr 

Selbstmanagement beim Lipödem und Lymphödem

S. Helmbrecht, Herzogenaurach; B. Schneider, Herzogenaurach

In dem Workshop wird aufgezeigt, wie man Patienten in die Lage versetzt, sich selbst zu helfen. Es geht um die Methodik unserer Selbstmanagement-Workshops. Wir helfen Betroffenen mit unserem Wissen und unseren persönlichen Erfahrungen. Wir informieren über die Möglichkeiten, die Erkrankung in den Griff zu kriegen. Dazu gehen wir ausgehend von den Erkrankungen und Erwartungen unserer Teilnehmer speziell auf die Bedürfnisse ein und bemühen uns, gemeinsam Lösungen zu finden, die diese in Ihren Alltag integrieren können.

Bei unseren GALLy und GALLiLy-Workshops arbeitet eine Dipl.-Psychologin im Team mit einem Fachlehrer für KPE. Unsere Experten besitzen bis zu fünfzehnjähriger Erfahrung mit unseren Selbstmanagementseminaren.

17.00 – 18:30 Uhr 

Ultraschallkurs inkl. TVT-Ausschluss

J. Flessenkämper, Berlin; K. Hartmann, Freiburg i. B.; M. Kiderlen, Freiburg i. B.; M. Knittel, Aarau, Schweiz; N. Kriechenbauer, Freiburg i. B.; E. Mendoza, Wunstorf; L. Schuler, Freiburg i. B.; A. Theodoridis, Freiburg i. B.; J. Woitalla-Bruning, Hamburg

Die Duplex-Sonographie hat sich heute als Gold-Standard für die Beurteilung der Venen und ihrer Krankheiten etabliert. Darüber hinaus ist sie sowohl vor als auch während therapeutischer Maßnahmen, wie z. B. der modernen Katheterverfahren und der Schaumsklerosierung unverzichtbar.

Kurz, knackig und kompakt vermittelt dieser Duplexsonographie-Workshop die Grundlagen der Duplexsonographie für Ihren phlebologischen Arbeitsalltag. Wir starten mit einem theoretischen Teil, in dem die wesentlichen physikalisch-technischen und anatomisch-physiologischen Grundlagen aufgefrischt werden. Anschließend erfahren Sie mehr über den Ablauf der duplex-sonographischen Venenuntersuchung inkl. Provokationsmanövern sowie über Veränderungen bei Pathologien. Im praktischen Teil können Sie das Erlernte unter Anleitung an modernen Duplexgeräten und Probanden umsetzen.

 

Freitag, 26.09.2025

08.00 – 10:30 Uhr 

OP-Kurs mit Live OP’s (Freiburger Venen-Workshop)

K. Hartmann, M. Kiderlen, L. Schuler, Freiburg i. B.

Hier werden die Live-OPs des Freiburger Venenworkshops in das Programm der DGPL integriert. Es werden folgende Live-OPs durchgeführt: Kleber und 1940nm-Laser einer Parva, Radiofrequenz mit Schaum durch Sonde beim Rezidiv, 1470nm Laser VSM + VSAA, Laser eines Crossenrezidivs und einer Dodd-PV. Während der OPs besteht die Möglichkeit, dem Operateur Fragen zu stellen, zu diskutieren und Erfahrungen auszutauschen.

Die endovenösen Verfahren sind aus dem Behandlungsspektrum der Varikosis nicht mehr wegzudenken – aber wann wird welches Verfahren sinnvoll eingesetzt? Diese und andere Fragen wollen wir mit Ihnen diskutieren.

11.00 – 12:30 Uhr 

Bandage-Workshop für Therapeut*innen

B. Schneider, Herzogenaurach

Bandage-Workshop für Therapeuten*innen – Unterstützung von Patienten zur Selbstbandage Bandage

und Innovationen in der Kompressionstherapie

O. Gültig, Aschaffenburg

Kompressionsmaterialien auswählen: Welche Wirkungen können Womit erreicht werden? Innovationen in der Kompressionstherapie K-Binden, Polsterungen, unruhige Oberflächen, angebotene Industrieprodukte für die Anwender.

11.00 – 12:30 Uhr 

Endovenöse Verfahren – Thermische Ablation am Rinderfuß und Punktionsübungen am Modell

K. Hartmann, M. Kiderlen, N. Kriechenbauer, L. Schuler Freiburg i. B.; C. Schmedt, Schwäbisch Hall

Die thermische Ablation der Stammvene hat sich aufgrund der minimalen Schmerzbelastung und raschen Rekonvaleszenz zu einem meist ambulant durchgeführten Standardverfahren in der Behandlung des Krampfaderleidens entwickelt. Das hämodynamische und klinische Langzeitergebnis der endovenös-thermischen Verfahren ist vergleichbar mit der klassischen Stripping-Operation.

Der Kurs bietet Ihnen die Möglichkeit, die Endovenöse Radiofrequenz Ablation (RFA) und die Endovenöse Laserablation (EVLA) an Modellen selbst durchzuführen und die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Verfahren kennenzulernen. Die Kursleitung steht Ihnen in einer theoretischen Einführung und danach im praktischen Teil mit ihrer Erfahrung für Fragen, Tipps und Anregungen zur Verfügung. Der Schwerpunkt des Kurses liegt klar auf dem praktischen Erproben der Verfahren.

15.00 – 16:30 Uhr 

MLD – Grifftechnik in Bezug auf Anatomie und Schädigung 

T. Künzel, Aschaffenburg

Welchen Einfluß haben die aktualisierten Vorstellungen zum Interstitium auf die Ausführungen der MLD-Griffe? Wie können durch geringe Modifikationen die Wirkungen der einzelnen Griffe optimiert werden? Gibt es einen Unterschied der Applikation / Anwendung der Griffe in Bezug zur Lokalisation der Lymphgefäßschädigung?
Diese und ähnliche Fragen, die sich Lymphtherapeut*innen in ihrer tägliche Arbeit stellen, wollen wir im WS gemeinsam beantworten.

 und Update MLD – Interdisziplinäre Zusammenarbeit

A. Laurowski, Freiburg i. B.

Innovatives Konzept für lymphologisch aktive Therapeuten.  Es ist ein neuer Blick auf einem lymphtherapeutisch problematischen Patienten, deren Behandlung und Bedeutung der Chronizität aus osteopatchischer Sicht. Das lymphatische und venöse System spielen in der Osteopathie eine zentralle Rolle. Hier wird auf die Frage „Wie kann man Effizienz der Lymphtherapie steigern und optimieren?“ sehr gezielt eingegangen. Die moderne  fluidale Behandlung und ganzheitliche Therapiestrategien, die mehrere Aspekte berücksichtigen machen es möglich.

Die Rolle der Flüssigkeiten ist im osteopathischen Denken und Handeln in ihrer Bedeutung stark gestiegen. Aber haben wir verstanden, auf welche physiologischen Grundlagen sich diese Überlegungen beziehen und in welchen Räumen und Geweben sich Flüssigkeiten bewegen? Die Auseinandersetzung mit den Grundlagen der Fluida, ihren Eigenschaften und ihrer Bewegung kann unsere Erkenntnisse erweitern und uns helfen, Behandlungskonzepte zu optimieren. Der Kurs richtet sich an erfahrene Therapeuten und lehrt über heutige Erkenntnisse auf die Rolle des Lymphsystems bei Selbstregulation des Körpers.

 

Samstag, 27.09.2025

08.00 – 08:45 Uhr 

Morgenyoga für den Lymphfluss 

A. Meckesheimer, Freiburg i. B.

International wurden bereits zahlreiche Studien zur Wirksamkeit von Yoga zur bei Ödemen veröffentlicht. Anhand von parallelen anatomischen Darstellungen führt dieser Workshop durch einfache Übungsfolgen, die an die Progression der manuellen Lymphdrainage nach Földi angepasst sind. Yogapositionen werden so angeordnet, dass zunächst die proximalen und zentralen Lymphbahnen stimuliert werden. Erst dann wandert der Fokus nach und nach zu den distalen Lymphbahnen – Lymphknoten und tiefliegende Lymphbahnen werden durch die Bewegung von Gelenken, Muskulatur und Atmung stimuliert, während durch die Dehnung der Haut auch oberflächliche Lymphbahnen erreicht werden. Zunächst erforschen wir die Wirkung auf den Rückfluss aus den Armen und Kopf, dann folgen Übungen für den Rumpf, Bauch und Beine. Wir üben einfache, doch wirksame Yogapositionen mithilfe von Stühlen und im Stehen, die zum einen im Setting des Kongresses praktiziert werden können und zum anderen leicht an Patient*innen mit unterschiedlichsten Bewegungseinschränkungen weitergegeben werden können.

09.00 – 10:30 Uhr 

Sklerotherapie 

B. Kahle, Lübeck; F. Pannier, Bonn; N. Kriechenbauer, Freiburg i.B.

Vermittlung von Basiswissen: Mikro-Sklerotherapie, Schaumherstellung und Ultraschallgesteuerte Schaumsklerosierung

  1. Theoretische Grundlagen: ▪ Einführung in die Sklerotherapie ▪ Nebenwirkungen und Kontraindikationen
  1. Praktischer Teil: ▪ Einteilung der Teilnehmer in 3 Gruppen und Rotation zu den einzelnen Stationen ▪ Ultraschallgesteuerte Punktion am Modell ▪ Schaumherstellung: DSS, Tessari und Easyfoam

09.00 – 10:30 Uhr 

Wandel in der Therapie nach Mammakarzinom 

K. Gröber, Bad Berleburg; A. Dunker, Plettenberg

Brustkrebs ist immer noch an erster Stelle der Krebserkrankungen bei Frauen. In den letzten Jahren hat sich durch die Veränderung der onkologischen Therapie auch der Schwerpunkt in der Komplexen Physikalischen Therapie (KPE) gewandelt, so dass die Therapie des Thoraxwandödems mehr in den Focus tritt. In diesem Workshop soll ein Einblick in die Therapeutische Befundung, der KPE und der Physiotherapie nach Mammkarzinom gegeben werden. Zusätzlich wird auf die Bewegungstherapie als Bestandteil der KPE durch praktische Übungen eingegangen. Dadurch wird aufgezeigt wie eine gute Überleitung vom klinischen Setting und dem ambulanten Rehasport gelingen kann.

Brustkrebs ist immer noch an erster Stelle der Krebserkrankungen bei Frauen. In den letzten Jahren hat sich durch die Veränderung der onkologischen Therapie auch der Schwerpunkt in der Komplexen Physikalischen Therapie (KPE) gewandelt, so dass die Therapie des Thoraxwandödems mehr in den Focus tritt.

11.00 – 12:30 Uhr 

Wissensmarkt Komplexe Physikalische Entstauungstherapie: Interdisziplinarität in der Versorgungskette

C. Kosmalla, Freiburg i. B.; Christoph Berberich, Martin Karle, Christine Heidger, Anna Laurowski, Felix Pritschow, Lymphnetzwerk Freiburg i.B.; Sanitätshaus: Tanja Hafner

Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist das zentrale Merkmal der ambulanten Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie (KPE). ÄrztIn, TherapeutIn, OrthopädietechnikerIn, PatientIn, WundmanagerIn – sie alle wirken in ihren Aufgabenbereichen dahin, dass Patienten mit ihren lymphologischen Krankheitsbildern optimal versorgt werden. Die Qualität der Zusammenarbeit entscheidet über den Erfolg der Therapie. Aus Perspektive der verschiedenen Rollen gibt das Lymphnetz Freiburg Einblicke in Herausforderungen und Lösungen der alltäglichen ambulanten Zusammenarbeit.

Im Format des KPE-Wissensmarktes werden verschiedene Stationen der KPE-Versorgungskette erlebbar gemacht. Verschiedene Gesprächs-Stände, an denen je eine Person aus der Versorgungskette mit einem besonderen Thema im Rahmen der Zusammenarbeit auf sie wartet, laden zum Austausch ein. Der Austausch ist zeitlich begrenzt, sodass Sie die Gelegenheit haben, mehrere Stände zu besuchen. Nutzen Sie die Möglichkeit innerhalb dieses erfrischenden Formates neue Impulse kennenzulernen und mit anderen überregional ins Gespräch zu kommen.

13.00 – 14:30 Uhr 

Sonographische Lymphknotendiagnostik; Sonographie von Ödemen und anderen Flüssigkeitseinlagerungen

W. J. Brauer, Freiburg i. B.

Die Sonographie der Lymphknoten ist durch verbesserte Technik und neue Erkenntnisse von zunehmender Bedeutung für die Differentialdiagnostik von Lymphadenopathien. Daneben erfordern neueste Entwicklungen des Sentinel-Node-Managements beim Mammakarzinom, die zu deutlich weniger Lymphknotenentfernungen führen werden, eine differenzierte sonographische Analyse physiologischer und pathologischer Lymphknotenstrukturen und stellen eine neue Herausforderung an die Ultraschalldiagnostik.

Neben der Darstellung von Größe, Form und groben Strukturveränderungen von Lymphknoten lassen sich mit der hochauflösenden Sonographie zahlreiche weitere diagnostisch relevante Details der Lympknotenanatomie erkennen. In vielen Fällen kann die Sonographie richtungsweisende Informationen bei Lymphadenopathien  bieten und helfen diagnostische Lympadenektomieen zu reduzieren oder zu vermeiden. In einer Powerpointpräsentation werden detailliert die sonographischen Kriterien normaler und pathologischer Lymphknoten beschrieben und Möglichkeiten der Sonographie aufgezeigt. Es wird dargelegt, wie sich normale Lymphknoten von reaktiven Lymphknoten und malignen Lymphomen sowie von Lymphknotenmetastasen unterscheiden lassen, aber auch wo die Sonographie an ihre Grenzen kommt. 

In einem kurzen zweiten Abschnitt werden sonographische Kriterien von Ödemen und anderen Flüssigkeitseinlagerungen beschrieben, die sonographische Differenzierbarkeit diverser Flüssigkeitseinlagerungen diskutiert, Möglichkeiten und Grenzen aufgezeigt.

Der Workshop wendet sich an Kolleginnen und Kollegen, Allgemeinmediziner und Spezialisten, die hochauflösenden Ultraschall betreiben und sich in der klinischen Routine gelegentlich oder gezielt mit dem Erkennen und der Abklärung von Lympadenopathien (und von Lymphödemen)  auseinandersetzen.